Platzbenennung Koloman Wallisch

Adresse: Koloman-Wallisch-Platz 1, 8605 Kapfenberg

Koordinaten: 47.439332, 15.289629

Ansprechperson: Stadtgemeinde Kapfenberg, Büro für Öffentlichkeitsarbeit; oeffentlichkeitsarbeit@kapfenberg.at, Tel.: 03862 22501 1010

Historischer Bezug

Der am 28. Februar 1889 in Lugosch, Banat, Österreich-Ungarn geborene Koloman Wallisch wurde im Februar 1934 bei einem Generalstreik der Arbeiter nach Bruck an der Mur gerufen, um dort die Führung des Republikanischen Schutzbundes zu übernehmen. Der Generalstreik fing damit an, dass sich am 12. Februar sozialdemokratische österreichische Arbeiter dem Faschismus bewaffnet widersetzten. Unter Dollfuß wurde die faschistische Heimwehr zu einer Hilfspolizei aufgewertet, ihre Führer in die Regierung aufgenommen, die Sozialdemokratische Partei schikaniert, die Maifeier verboten, die Presse einer Vorzensur unterworfen, „Anhaltelager“ eingerichtet und die Todesstrafe wieder eingeführt. Koloman Wallisch war als Landesparteisekretär der Sozialdemokratischen Partei Steiermarks und als Abgeordneter des Landtages tätig. Er war jahrelang eine wichtige Stütze der Sozialdemokraten der Steiermark. Am 14. Februar reiste er mit seiner Frau von Graz nach Bruck an der Mur, das er im Oktober 1933 wegen seiner Berufung zum Landesparteisekretär verlassen hatte.
Im Zuge der Februarkämpfe 1934 wurde auf Wallisch ein Kopfgeld in Höhe von 5.000 Schilling ausgesetzt. Beim Rückzug des Schutzbundes aus der Stadt wurde er verraten, auf der Flucht von Leoben nach Admont gefasst und er stand bereits am 19. Februar vor dem Standgericht in Leoben. Im Zuge dieses Verhörs wurde Koloman Wallisch zum Tode verurteilt und noch am selben Tag im Hof des Kreisgerichtes Leoben erhängt. Er bekam ein anonymes Grab auf dem Leobner Zentralfriedhof, doch trotz der versuchten Geheimhaltung entwickelte sich dort eine regelrechte Pilgerstätte, später wurde er exhumiert und am Friedhof in Bruck an der Mur beigesetzt. Zum Gedenken an Wallisch wurden in der Obersteiermark in Städten wie Bruck an der Mur, Kapfenberg und Leoben Plätze in „Koloman-Wallisch-Platz“ umbenannt.

Errichtungszeit

Der Gemeinderatsbeschluss zur Platzbenennung nach Koloman Wallisch erfolgte am 07. Juni 1945.

Initiatoren und Projektverlauf

Die Industriestadt Kapfenberg ist besonders hervorzuheben in Bezug einer sozialdemokratischen bzw. auch kommunistischen Gedächtniskultur. Schon seit 1945 besteht eine Kontinuität in der Benennung von Verkehrsflächen nach WiderstandskämpferInnen und steirischen FebruarkämpferInnen, wie Anton Buchalka, Koloman Wallisch, Anton Mühlbacher und Otto Hauberger.

Quellen

Gedenken und Mahnen in Niederösterreich und der Steiermark. Erinnerungszeichen zu Widerstand, Verfolgung, Exil und Befreiung. Endbericht an den Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank.

KPÖ Steiermark: Kapfenberg: Gedächtniskultur für Antifaschisten

Videos

Mit freundlicher Unterstützung von

  • Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
  • Zukunftsfonds der Republik Österreich
  • ak

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