Jüdischer Friedhof Leoben – Gedenkstein und Gedenktafel

Adresse: Scheiterbodenstraße 1, 8700 Leoben

Koordinaten: 47.3835, 15.109667 und 47.383683 15.110217

Ansprechperson: MuseumsCenter Leoben, Mag.a Susanne Leitner-Böchzelt; susanne.leitner-boechzelt@leoben.at

Historischer Bezug

Dieser Friedhof diente der jüdischen Gemeinde von Leoben als Begräbnisstätte und wurde gemeinsam mit der Verabschiedungshalle in der Pogromnacht von 9. auf den 10. November 1938, auch genannt Reichspogromnacht, komplett zerstört. Die übriggebliebenen Grabsteine wurden in jener selben Nacht weggeschafft und sind somit nicht mehr erhalten.

Errichtungszeit

Ein Gedenkstein befindet sich bereits seit 1988 auf dem Gelände, die Gedenktafel wurde 2008 errichtet.

Initiatoren und Projektverlauf

Die Stadtgemeinde Leoben war im Gedenkjahr 1988 die einzige Gemeinde außerhalb von Graz, die ihren vertriebenen und ermordeten Jüdinnen und Juden einen Gedenkstein widmete, der an jener Stelle errichtet wurde, an der sich der Israelitische Friedhof befand. Rund 20 Jahre später wurde dieser durch ein weiteres Gedenkzeichen „ergänzt“: Im Zuge eines vom BG/BRG Leoben neu und der Arge Jugend gegen Gewalt und Rassismus durchgeführten Projektes errichteten Schülerinnen und Schüler der damaligen Maturaklasse ein Mahnmal am Hauptweg der ehemaligen Zeremonienhalle. Dieses Mahnmal, in Form von verlegten Steinplatten, soll symbolisch für die 57 Gräber dieses Friedhofs stehen. Auch die Verabschiedungshalle wurde im Zuge des Projekts anhand von Steinplatten – zumindest im Grundriss – nachgebaut. Zusätzlich wurden noch zwei weitere Gedenktafeln an der östlichen Friedhofsmauer angebracht. Auf einer dieser Tafeln stehen Informationen zum ehemaligen Friedhof mit einer Abbildung der Verabschiedungshalle. In die andere Gedenktafel wurden die Namen der 57 Bestatteten eingraviert.

Quellen

Lamprecht, Gerald: Zur Geschichte jüdischer Leobner im 19. und 20. Jahrhundert. In: Anzenberger, Werner/Ehetreiber, Christian/Halbrainer, Heimo (Hrsg.): Die Eisenstraße 1938-1945. NS-Terror – Widerstand – Neues Erinnern. CLIO Verlag, 2013, S. 47-90

Uhl, Heidemarie: Erinnern und Vergessen. Denkmäler zur Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und an die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs in Graz und in der Steiermark. In: Riesenfellner, Stefan/Uhl, Heidemarie (Hrsg.): Todeszeichen. Zeitgeschichtliche Denkmalkultur in Graz und in der Steiermark vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Böhlau Verlag, 1994, S. 111-195

Videos

Mit freundlicher Unterstützung von

  • Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
  • Zukunftsfonds der Republik Österreich
  • ak

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