Freiheitskämpferdenkmal

Adresse: Paulustorgasse 2-8, 8010 Graz

Koordinaten: 47.075151, 15.440265

Ansprechperson: Verantwortungsbereich bei der Stadt Graz.; kulturamt@stadt.graz.at

Historischer Bezug

Das Denkmal erinnert an Männer und Frauen, die im Kampf für die Freiheit Österreichs Opfer des Nationalsozialismus wurden.

Die Stadt Graz beschloss im November 1945 an die Umsetzung eines Denkmals für die während der NS-Zeit ermordeten FreiheitskämpferInnen. In der Zeit vom 25. Februar bis 9. März 1946 konnten im Grazer Stadtbauamt Entwürfe abgegeben werden. Die sechs erstgereihten Arbeiten wurden mit je 2000 Schillingen belohnt – ausgeschlossen waren ehemalige Mitglieder der NSDAP. Zu Ende des Jahres 1947 erhielten vier ausgewählte KünstlerInnen Pläne für eine zweite Aufarbeitungsphase des Denkmals.

Was ursprünglich als freistehendes Monument geplant war, verkümmerte über die Jahre zu einer bescheidenen Steintafel in Form eines Sarges. So beschloss die Jury im Jahr 1948 die Anbringung einer Gedenktafel an der Mauer entlang der Paulustorgasse auf Höhe der damaligen Polizeidirektion Graz. Der Entwurf von Hans Beres erhielt den Zuschlag, doch selbst dessen Arbeit erfuhr noch eine weitere Vereinfachung. Über die Einweihung schrieb die kommunistische Zeitung „Wahrheit“ vom 03. November 1949: „Wenn sie noch lebten, wäre vieles anders“ und kritisierte die mangelhafte Kundmachung und den Umstand, dass kaum 50 Personen an dieser Gedenkveranstaltung teilnahmen. Weder über das Radio noch mittels Plakaten und Zeitungen habe man die Bevölkerung informiert.

So fand diese Denkmalenthüllung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, wie die kommunistische Zeitung weiter anführte. Neben dem Grazer Bürgermeister ließ sich auch der Landeshauptmann vertreten. Von einer anerkennenden Würdigung der österreichischen Freiheitskämpfer war wenig zu verspüren, eher von einer unangenehmen Pflichtübung. Dies empfindet man selbst heute noch, da der Bereich, an dem das Mahnmal angebracht ist, aufgrund einer befahrenen Straße weder ein Innehalten, noch eine Gedenkveranstaltung an die Opfer zulässt. Gegenwärtig werden alljährlich zu Allerheiligen Trauerkränze am Denkmal angebracht.

Errichtungszeit

Die Ausschreibung erfolgte im Februar 1946, die Einweihung zu Allerheiligen 1949.

Initiatoren und Projektverlauf

Die Stadtgemeinde Graz initiierte das Gedenkprojekt.

Gedenkkultur

Jährlich zu Allerheiligen findet eine Kranzniederlegung statt.

Quelle

Mag. Franz Stangl

Videos

Mit freundlicher Unterstützung von

  • Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
  • Zukunftsfonds der Republik Österreich
  • ak

Seite druckenZurück zur Übersicht