Straßenbenennung Josefa Posch
Adresse: Josefa-Posch-Straße, 8200 Gleisdorf
Koordinaten: 47.097359, 15.710406
Ansprechperson: Stadtgemeinde Gleisdorf, Gerwald Hierzi; gerwald.hierzi@gleisdorf.at
Historischer Bezug
Ursprünglich wurde diese Straße nach dem angesehenen Wissenschaftler Fritz Knoll benannt. Nachdem jedoch Anfang 2014 bekannt wurde, dass Knoll bekennender und aktiver Nationalsozialist war, beschloss der Gleisdorfer Gemeinderat, rasch Konsequenzen aus diesen neuen Erkenntnissen zu ziehen. Die Straße sollte fortan einem Menschen gewidmet sein, dessen Handeln Zivilcourage, Mut und Nächstenliebe zeigte. Josefa Posch aus Gschmaier gelang es im Zuge der Todesmärsche, fünf Jüdinnen und Juden das Leben zu retten, indem sie diese mit Hilfe ihres Vaters und ihres Sohnes auf dem Dachboden vor deutschen Soldaten versteckte. Solche Vorhaben waren mehr als riskant, insbesondere da im Schloss Uhlheim – unweit von Poschs Zuhause – die Wehrmacht ihren Stab einquartiert hatte. Auch Truppen der SS waren im Ort vertreten. Josefa Posch wurde vom Staate Israel mit der Auszeichnung „Gerechte unter den Völkern“ in Yad Vashem gewürdigt.
Errichtungszeit
Der Beschluss zur Umbenennung der Straße erfolgte am 25. März 2014, die Enthüllung des Straßenschilds fand am 01. August 2014 statt.
Initiatoren und Projektverlauf
Der Gleisdorfer Gemeinderat initiierte die Straßenbenennung nach Josefa Posch. Ihre Enkeltochter, Renate Josefa Maier, enthüllte den neuen Straßennamen in Gleisdorf im Zuge einer feierlichen Zeremonie am 01. August 2014.
Quellen
Kremshofer, Engelbert: “Gerechte unter den Völkern” – Lebensretter aus der Steiermark. In: Halbrainer, Heimo/Kumar, Victoria (Hrsg.): Kriegsende 1945 in der Steiermark. Terror, Kapitulation, Besatzung, Neubeginn. Clio Verlag, 2015, S. 145-162