Feliferhof-Denkmal am Zentralfriedhof

Adresse: Triester Straße 172, 8020 Graz

Koordinaten: 47.046167, 15.422710

Ansprechperson: Oberst i. R. Manfred Oswald; obst.manfred.oswald@gmail.com

Historischer Bezug

Das am Grazer Zentralfriedhof befindliche Feliferhof-Denkmal erinnert an 140 Männer und zwei Frauen, die in den letzten Kriegswochen am Gelände der Schießstätte Feliferhof und in der SS-Kaserne Wetzelsdorf hingerichtet wurden. Es handelte sich dabei um Deserteure, sowie Kriegsgefangene und ZivilistInnen.

Auf Befehl des steirischen Gauleiters Sigfried Uiberreither wurden kurz vor Kriegsende in Haft befindliche NS-Gegner zur Schießstätte Feliferhof auf den Steinberg gebracht und erschossen. Weitere Erschießungen fanden in der Wetzelsdorfer SS-Kaserne statt. Als Verantwortliche für die Ausführung dieser Hinrichtungen gelten der Kriminalkommissar und SS-Obersturmführer Herz und Sturmbannführer Schweitzer.

Die Opfer, die überwiegend durch Genickschüsse ermordet worden waren, wurden nach Kriegsende am Feliferhof exhumiert und in einer würdigen Abschiedsfeier am 27. Mai 1945 am Zentralfriedhof in der Nähe des Urnenfriedhofes bestattet. Neben dem steirischen Landeshauptmann Reinhard Machold erwiesen auch Fürstbischof Pawlowski, Polizeipräsident Rosenwirth, Bürgermeister Speck und zahlreiche weitere Vertreter aus der Politik den Opfern die letzte Ehre. Auszug aus der Trauerrede von Landeshauptmann Machold: „Hier am offenen Grab der Gemordeten geloben wir es uns feierlich. Wir wollen die schwere Schuld, die das österreichische Volk durch seine Duldung des nazistischen Jochs und durch seine Teilnahme am Krieg auf sich geladen hat, tilgen; wir wollen alles tun, um die Schmach, die auf uns lastet, auszulöschen. Wir wollen keine Unmenschen mehr unter uns dulden, wir wollen wieder freie Menschen unter freien Menschen werden und uns würdig erweisen, in die Gemeinschaft einer gesitteten, friedlichen Völkerfamilie Aufnahme zu finden.“ (aus: Neue Steirische Zeitung, 29. Mai 1945)

Errichtungszeit

Die Gedenkstätte wurde von 1945 bis 1947 errichtet, wobei die heutige Gedenkstätte mit Mosaikbildern erst seit 1967 besteht.

Initiatoren und Projektverlauf

Eigentümer des Denkmals ist das Innenministerium, jedoch übernimmt das Land Steiermark die Verwaltung.

Die seit 1967 bestehende Form des Denkmals gestaltete der Grazer Maler August Raidl im Auftrag der Kriegsgräberfürsorge, in deren Obhut sich das Denkmal befindet. Raidl stattete die vier Seiten des bestehenden Betonfundamentes mit Glasmosaiken aus.

Gedenkkultur

Jährlich zu Allerheiligen findet bei diesem Denkmal eine Kranzniederlegung statt.

Quelle

Mag. Franz Stangl

Oberst i. R. Manfred Oswald

Videos

Mit freundlicher Unterstützung von

  • Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
  • Zukunftsfonds der Republik Österreich
  • ak

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