Die Grüne Parlamentspartei Österreich gründet auf verschiedenen gesellschaftlichen Veränderungen in den 1970er Jahren, wie u. a. Bürgerinitiativen gegen regionale Großprojekte, den Massenbewegungen rund um die geplante Inbetriebnahme des AKWs Zwentendorf 1978. Das AKW Zwentendorf ist weltweit das einzige Kernkraftwerk, das zwar fertig gebaut, aber niemals in Betrieb genommen wurde. Grund dafür war die Volksabstimmung von 1978, bei der sich 50,47 {7592663ab5ab7a2bd6a25b50ce64d08ece92f1509fa244c217862ee1a409c6f5} der Österreicherinnen und Österreicher gegen das AKW entschieden. Die Abstimmung entschied somit nicht nur über die Zukunft eines Kraftwerkes, sondern prägte die österreichische Energiepolitik maßgeblich.
Protestbewegungen rund um die Hainburger Au
Auch die Besetzung der Hainburger Au zählt zu den Auslösern für die Grüne Bewegung in Österreich. Im Jahr 1984 wurde der letzte freifließende Donauabschnitt mit seinen Auwäldern durch den Bau des Laufwasserkraftwerks Hainburg bedroht. In der Folge kam es nach Aufrufen von Natur- und Umweltschutzvereinigungen zu landesweiten Protesten und einer gewaltfreien Besetzung der Hainburger Au durch tausende Menschen. Nach mehreren erfolglosen Räumungsversuchen seitens der Polizei verordnete die Bundesregierung eine Nachdenkpause mit umfangreichen wissenschaftlichen Untersuchungen, die zeigten, dass das die Donauauen in und östlich von Wien nationalparkwürdig sind und somit ein Kraftwerk mit einem Nationalpark nicht vereinbar ist. 1986 gelang der Einzug in den österreichischen Nationalrat, 1987 wurde die Grüne Alternative gegründet, die sich seit 1993 „Die Grünen – Die Grüne Alternative (GRÜNE)“ nennt.
Doris Pollet-Kammerlander war u. a. eine der MitbegründerInnen der Grünen in Österreich 1981, die erste grüne Gemeinderätin in Graz und auch Nationalratsabgeordnete (Frauen-, Europa-, Außen- und Entwicklungspolitik) der Grünen (1994-1999). Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des BG/BRG Kirchengasse in Graz zeichnet sie die Grüne Bewegung nach, von den Anfängen bis hin zu aktuellen Fragen umweltpolitischer Belange. Auch Protestbewegungen und Demonstrationskultur sowie die Anti-Atomkraftwerk-Bewegung finden Eingang in den Generationendialog.