Als 1968er-Bewegung werden jene zahlreichen, politisch meist eher links anzusiedelnden Emanzipationsbewegungen verstanden, welche in vielen Lebensbereichen für mehr Mitbestimmung und Gleichberechtigung gekämpft hatten. Sie waren ab zirka Mitte der 1960er Jah-re in vielen Ländern aktiv geworden und erreichten durch verschiedene Ereignisse im Jahr 1968 einen Höhepunkt. Es ging dabei auch um eine Auflehnung der Jugend gegen Werte und Lebensweisen der Elterngeneration (so auch durch die politischen Jugendorganisatio-nen gegen ihre eigenen Parteien). Obzwar die Ausmaße der Proteste in Österreich im Vergleich zu Ländern wie Deutschland oder Frankreich sehr gering ausgefallen sind, so gab es doch viele internationale Bezüge und nachhaltige Auswirkungen auf die österreichische Gesellschaft und politische Landschaft (aus: Hainzl, Projektdossier Markante Jahre der Zweiten Republik).
Unsere Zeitzeugen geben im Generationendialog mit dem BG Kirchengasse einen ganz persönlichen Einblick in den Zeitgeist der späten 1960er Jahren und wie sehr die 68er-Bewegung ihre beiden Leben beeinflusste. Dabei zeichnen sie ein höchst lebendiges Porträt von Graz während der gesellschaftlichen, politischen, sozialen und kulturellen Umbrüche während der Jugendrevolte.