Mahnmal für den Frieden

Adresse: Sinnersdorf Weg, 8354 St. Anna am Aigen;

Koordinaten: 46.806111, 15.993056

Ansprechperson: Elisabeth Weinhandl; elisabeth.weinhandl@gmx.at

Historischer Bezug

Während der NS-Zeit befand sich in St. Anna am Aigen ein Lager, in dem hauptsächlich ungarisch-jüdische ZwangsarbeiterInnen zum Bau des Südostwalls interniert waren.

Errichtungszeit

Nach einem Gemeinderatsbeschluss im Herbst 2008 wurde das Mahnmal noch im selben Jahr errichtet. Die Einweihung erfolgte im April 2009 im Zuge einer sogenannten 72-Stunden-Aktion der katholischen Kirche.

Initiatoren und Projektverlauf

Die erste Idee kam vom Salzburger Erzbischof Dr. Franz Lackner, der ursprünglich aus St. Anna am Aigen stammt. Franz Lackner ist mit der Bäuerin Maria Lackner verwandt, welche die ZwangsarbeiterInnen mit Lebensmitteln unterstützte. Sandor Vandor, ein ehemaliger ungarischer Zwangsarbeiter, der als junger Mann im Lager interniert war und mittlerweile in den USA lebt engagierte sich ebenfalls für die Errichtung eines Denkmals. Sandor Vandor besuchte St. Anna am Aigen im Jahre 2005 und meldete sich auch bei Maria Lackner. Auf Anregung Sandor Vandors hin begann gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister von St. Anna, Josef Weinhandl, der Umsetzungsprozess für das Mahnmal. Die künstlerische Gestaltung übernahm Roswitha Dautermann. Jugendliche arbeiteten bei der Errichtung gemeinnützig im Rahmen der 72-Stunden-Aktion mit. Das Denkmal besteht aus einer alten Eiche, die im Höllgraben steht. Vor dieser steht ein Keramikwürfel, der symbolisch für einen Grenzstein steht. Herzstück des Mahnmals bilden vier Säulen, welche für die Urform bzw. Überreste eines Hauses stehen. In diese sind originale Ziegelsteine einer Baracke eingemauert. Die vier Säulen bilden im Innenraum ein Quadrat mit einem Volumen von 2,5 m3. Die Multiplikation dieser Zahl mit 10 ergibt 25, die Anzahl der in einer Arbeitsgruppe zusammengefassten ArbeiterInnen sowie dem täglichen Arbeitssoll von 25m3 an Panzergraben, welches von 10 ArbeiterInnen einer Gruppe erfüllt werden musste. Innerhalb der Säulen befinden sich zudem vier Tafeln in den Sprachen Deutsch, Hebräisch, Englisch und Ungarisch. Als weiterer Bestandteil des Mahnmals zählt eine Säule, eine Wegmarke, die direkt an der Straße liegt. In dieser befindet sich eine Laterne, die einerseits an die alte Tradition erinnert früher bei Nacht den Weg zu zeigen und als Licht für die Menschenseele steht. Das Wort Frieden ist hier in Deutsch, Slowenisch, Englisch und Hebräisch eingearbeitet.

Gedenkkultur

Es gibt keine regelmäßige Gedenkkultur, allerdings besucht der Zeitzeuge Sandor Vandor einmal jährlich St. Anna am Aigen und berichtet in Schulen und diversen Veranstaltungen von seinen Erfahrungen.

Quellen

Elisabeth Weinhandl

Legenstein, Alexander: Die Lebenssituation der ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter in der Umgebung um St. Anna am Aigen während des 2. Weltkrieges. Vorwissenschaftliche Arbeit am BORG Feldbach, 2015

Videos

Mit freundlicher Unterstützung von

  • Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
  • Zukunftsfonds der Republik Österreich
  • ak

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