Das Lager Liebenau
Das Lager Liebenau in Graz diente in jüngster Zeit vermehrt als ein Ort des „vergessenen“ Terrors zur Zeit der NS-Herrschaft. Noch im April 1944 wurden im genannten Lager Jüdinnen und Juden ermordet. Die aus Ungarn deportieren Juden und Jüdinnen wurden vor allem für Schanzarbeiten am sogenannten Südostwall eingesetzt, ehe diese im Zuge der herannahenden Front von zahlreichen Orten aus der Steiermark Anfang April 1945 im Lager Liebenau gesammelt und in Richtung KZ Mauthausen weiter getrieben wurden. Diejenigen, die nicht mehr marschieren konnten, blieben in den Baracken zurück und starben entweder an Flecktyphus oder wurden erschossen. Nur wenige Verantwortliche wurden mittels Gerichtsprozessen für ihre Verbrechen verurteilt. Das Lager bestand noch lange Zeit nach Kriegsende als Flüchtlingslager. Die Lebensgeschichten der Inhaftierten und die Geschichte des Lagers Liebenau sind somit ein mahnender Teil der Grazer Vergangenheit.