Der Zweite Weltkrieg war der bisher größte und verlustreichste Konflikt in der Geschichte der Menschheit und forderte mehr als 60 Millionen Menschenleben. Es beteiligten sich weltweit über 60 Staaten am Krieg. Im weiteren Verlauf bildeten sich zwei militärische Allianzen, auf der einen Seite die Achsenmächte Deutschland, Italien und Japan, auf der anderen Seite das Bündnis USA, Großbritannien, Frankreich und Sowjetunion.
Der deutsche Angriff auf Polen am 1. September 1939, nicht zuletzt motiviert durch Gebietsansprüche Hitlers, gilt allgemein als Auslöser des Krieges. Frankreich und Großbritannien traten daraufhin in den Krieg ein. Unbeirrt setzten die deutschen Truppen ihre Angriffe fort. Innerhalb kürzester Zeit wurden Dänemark, Norwegen, Frankreich, Belgien und Holland besetzt. Durch den Dreimächtepakt Italiens mit Deutschland und Japan im Juni 1940 weitete sich der Krieg in weiterer Folge auch auf Afrika aus und nahm schließlich weltweite Formen an, als am 22. Juni 1941 durch den Angriff der Deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion der zuvor 1939 geschlossene Nichtangriffspakt gebrochen wurde. Durch den japanischen Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 traten schließlich auch die Vereinigten Staaten von Amerika in den Krieg ein.
Knapp ein Jahr später konnte der Vormarsch der Achsenmächte gestoppt werden. Die entscheidenden Schlachten von Stalingrad und El Alamein stellten den Wendepunkt des Krieges dar, der durch die Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 zumindest auf europäischem Boden ein Ende fand. Das Kaiserreich Japan gab seine Kriegsbemühungen erst nach dem Abwurf zweier Atombomben auf die Städte Hiroshima und Nagasaki auf.
Hitler-Jugend und BDM
Die Hitler-Jugend (HJ) wurde 1926 in Weimar als nationalsozialistische Jugendorganisation gegründet. In ihren Anfängen noch unbedeutend, entwickelte diese sich nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland 1933 zum staatlichen Jugendverband, zu einem System der Erfassung und Beeinflussung der Jugend und wurde somit zu einem wichtigen Mittel zur Herrschaftserhaltung des Regimes. Nach Einführung der Zwangsmitgliedschaft stieg die Zahl der HJ-Mitglieder 1939 auf über 8,7 Millionen. Mit dem Prinzip „Jugend wird durch Jugend geführt“ fand die Organisation breite Akzeptanz.
Die Hitler-Jugend war uniformiert und gliederte sich nach Altersgruppen: So erfasste das Deutsche Jungvolk in der HJ die Jungen von 10 bis 14 Jahren, die eigentliche Hitler-Jugend jene zwischen 14 und 18 Jahren. Für die Mädchen zwischen 10 und 14 Jahren gab es den Jungmädelbund in der HJ und für die 14- bis 21-jährigen Mädchen den Bund Deutscher Mädel in der HJ, wobei die BDM-Organisation „Glaube und Schönheit“ die 17- bis 21-jährigen auf ihre Rolle als Hausfrau und Mutter vorbereitete.
Durch das verstärkte Abhalten von feierlichen Aufzügen, Paraden, Aktivitäten im Gelände und dergleichen übte die HJ auf viele Jugendliche einen besonderen Reiz aus. Über die Jugenddienstpflicht, die Jugendliche an zwei Tagen die Woche ableisten mussten, erfolgte die Vermittlung von nationalsozialistischen Werten wie etwa „Kameradschaft“, „Pflichterfüllung“ oder „Gehorsam“. Ebenso wurde die körperliche Leistungsfähigkeit in den Mittelpunkt gerückt. Schließlich diente die HJ immer stärker der Vorbereitung auf den Kriegsdienst. HJ-Einheiten mussten verschiedene Hilfsdienste leisten und wurden z. B. 1943 unter anderem als Flakhelfer eingesetzt. Noch in den letzten Wochen des Krieges mussten viele zum sogenannten „Volkssturm“, wo sie ungenügend ausgebildet als letzte Reserve an die Front geschickt wurden.